Die Künstlerin Justine Emard entwirft in der Maschinenhalle auf Zeche Zollern in ihren Arbeiten Supraorganism und The Birth of the Robots alternative Formen eines zukünftigen Fortschritts, in denen Natur, Mensch und Technik auf neue Art und Weise miteinander interagieren.
Supraorganism ist eine interaktive Installation, die von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird. Etwa zwanzig mundgeblasene Glasskulpturen, aufgehängt an Edelstahlkonstruktionen, verwandeln den Keller der Maschinenhalle auf Zeche Zollern in eine surreale, traumartige Kulisse. Die Module sind mit Bewegungssensoren und Motoren ausgestattet und über ein Netzwerk künstlicher Neuronen miteinander verbunden. Die zugrunde liegenden Daten basieren auf den Aktivitäten eines Bienenvolkes. Die KI berechnet Vorhersagen über zukünftige Bewegungsabläufe der Insekten und übersetzt sie in Licht und Sound. Durch die Bewegung der Besucher:innen aktiviert, erwacht der künstliche Organismus ‘zum Leben’. Mensch, KI und Installation verbinden sich zu einem symbiotischen Supraorganismus, der immer neue Licht- und Klangsituationen produziert.
The Birth of the Robots beschäftigt sich mit dem Traum von der lebendigen Maschine. In den Mythen über Pygmalion und dem Golem klingt dieser Wunsch bereits an: Was würde passieren, wenn der Mensch ein künstliches Abbild seiner Selbst schaffen könnte? Mit der Kombination anthropomorpher Robotik und künstlicher Intelligenz scheint die Technologieentwicklung der Verwirklichung zum Greifen nah. Doch der Gedanke an die ebenbürtige Maschine löst ambivalente Gefühle aus. Faszination und Furcht wechseln sich ab. Werden Mensch und Maschine miteinander auskommen, wenn sie sich einmal auf Augenhöhe begegnen?
26.3. – 2.4.2022 | täglich 10 – 20 Uhr
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