über Svenja Jessen

Die Kulturwissenschaftlerin Svenja Jessen begleitet seit 2017 als freie Autorin Bildungsprojekte und Ausstellungen. Zuvor hat sie für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und für den Grundschulverband e.V. interaktive Ausstellungen und Projekte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung konzipiert und betreut. Seit 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Materielle Kultur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Im Fokus ihrer Forschungsarbeit steht die Bedeutung der Materialität textiler Vermittlungspraxis für die Bildung im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung.

Webseite von Svenja Jessen

Für die geplante neue Dauerausstellung der Textilfabrik Cromford hat die Designerin Simone Glück in Zusammenarbeit mit der Autorin Svenja Jessen eine künstlerisch-mediale Anwendung mit interaktiver Schnittstelle gestaltet. Zentrales Thema ist der Rohstoff Baumwolle. Baumwolle kam unter den Vorzeichen kolonialer Handelsbeziehungen nach Ratingen. Aus interdisziplinärer Perspektive vermittelt die Installation historische und aktuelle Zusammenhänge rund um die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Baumwoll-, Textil- und Modeindustrie.

Das Museum reflektiert so die globale Einbettung der Textilfabrik in den internationalen Baumwollhandel aus interdisziplinärer Perspektive. Das Interface-Design von Simone Glück macht die netzwerkartigen Verbindungen zwischen den vielschichtigen Facetten des Themas sichtbar. Kurze, anekdotische Texte von Svenja Jessen informieren über die kolonialen Hintergründe des Baumwollanbaus sowie über die Spuren der Kolonialgeschichte, die noch heute in unfairen Lieferketten, Ausbeutung und Umweltverschmutzung in den sogenannten “Niedriglohnländern” sichtbar werden.

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