Mitteilung vom 2022-02-18 00:00:00

Digitale Kunst beleuchtet Zukunft - Medienkunstfestival Futur 21 ab 5. März an 16 Industriemuseen in NRW

Fragen an die Zukunft stellt das Medienkunstfestival
Fragen an die Zukunft stellt das Medienkunstfestival "Futur 21". Ein Zeittunnel vor der Kulisse der gewaltigen Gebläsemaschine der Henrichshütte Hattingen ist das Titelmotiv. © LWL-Industriemuseum / Altobelli, Hans Starck
In ihrem Video
In ihrem Video "Soul Shift" inszeniert die französische Künstlerin Justine Emard das Zusammentreffen zweier Generationen eines humanoiden Roboters. Sie wird projiziert auf eine Innenfassade der Walzhalle der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen (5.-12.3.2022). ©: Justine Emard / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
In der Walzhalle der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen installiert der italienische Künstler Quayola eine
In der Walzhalle der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen installiert der italienische Künstler Quayola eine "Sculpture Factory": Ein Industrieroboter modelliert aus Materialblöcken endlose Variationen antikisch anmutender Skulpturen (5.-12.3.2022). © Quayola / Courtesy of the artist
Der in Los Angeles lebende Medienkünstler Refik Anadol entwickelt für die Henrichshütte in Hattingen eine digitale Datenskulptur, die im Außenbereich des Geländes in Form einer monumentalen LED-Wand an die Stelle des 1990 nach China verkauften Hochofen II rückt. Im Mittelpunkt stehen konkrete Fragen zum Energieverbrauch in der Stahlindustrie. (12.-19.3.2022) © Refik Anadol Foto: Tom Ross
Der in Los Angeles lebende Medienkünstler Refik Anadol entwickelt für die Henrichshütte in Hattingen eine digitale Datenskulptur, die im Außenbereich des Geländes in Form einer monumentalen LED-Wand an die Stelle des 1990 nach China verkauften Hochofen II rückt. Im Mittelpunkt stehen konkrete Fragen zum Energieverbrauch in der Stahlindustrie. (12.-19.3.2022) © Refik Anadol Foto: Tom Ross
In seiner audiovisuellen Installation
In seiner audiovisuellen Installation "Slow Violence", die auf der Zeche Hannover in Bochum gezeigt wird, macht Joanie Lemercier die Eingriffe des Menschen in die Umwelt zur Energiegewinnung erlebbar. Mit monumentalen Drohnenaufnahmen dokumentiert Lemercier Zerstörungen durch den Braunkohletagebau im Rheinischen Revier. (12.-19.3.2022) © StudioJoanieLemercier
Bei der Arbeit
Bei der Arbeit "Positively Charged" der Künstlerin Kasia Molga im Kraftwerk Ermen & Engels in Engelskirchen übertragen Besucher:innen die Energie ihres Körpers auf ein Lichtdisplay. (12.-19.3.2022) © Kasia Molga Foto: Lafun Photography
Das storyLab kiU der FH Dortmund verwandelt die St. Antony-Hütte in Oberhausen in ein spekulatives Zukunftslabor. Eine großflächige Videoprojektion auf die ehemalige Eisenhütte eröffnet einen interaktiven Dialog mit dem Planeten Erde und lädt zum aktiven Mitwirken ein. (19.-26.3.2022) Foto: Roland Baege
Das storyLab kiU der FH Dortmund verwandelt die St. Antony-Hütte in Oberhausen in ein spekulatives Zukunftslabor. Eine großflächige Videoprojektion auf die ehemalige Eisenhütte eröffnet einen interaktiven Dialog mit dem Planeten Erde und lädt zum aktiven Mitwirken ein. (19.-26.3.2022) Foto: Roland Baege
Das japanische Künstlerduo
Das japanische Künstlerduo "Flightgraf" realisiert seit 2013 Fassadenprojektionen. Für das historische Gebäude der Tuchfabrik Müller in Euskirchen entwickeln Kento Tomiyoshi und Makoto Shozu eine Projektion über den globalen Fluss von Ressourcen, Textilien und Bekleidung (19.-26.3.2022). © FLIGHTGRAF Foto: Syuhei Miyanaga
Für das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop entwickelte die Künstlerin und Designerin Cristina Tarquini eine Video- und Soundinstallation, die in der Maschinenhalle des Schiffshebewerks zu sehen ist. Navigating through time thematisiert die infrastrukturellen Anpassungen von Wasserverkehrswegen und -transportmitteln in einer sich globalisierenden Welt. © Studio Crtq
Für das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop entwickelte die Künstlerin und Designerin Cristina Tarquini eine Video- und Soundinstallation, die in der Maschinenhalle des Schiffshebewerks zu sehen ist. Navigating through time thematisiert die infrastrukturellen Anpassungen von Wasserverkehrswegen und -transportmitteln in einer sich globalisierenden Welt. © Studio Crtq
Selbst digitale Kunst machen - das ist in der MedienKunstFabrik möglich. Mit VR-Brillen, Tablets oder Kameras erschaffen Kinder und Jugendliche eigene Werke im Kontext der Industriekultur in ganz NRW. © LWL-Industriemuseum Foto: Simon Leifeling
Selbst digitale Kunst machen - das ist in der MedienKunstFabrik möglich. Mit VR-Brillen, Tablets oder Kameras erschaffen Kinder und Jugendliche eigene Werke im Kontext der Industriekultur in ganz NRW. © LWL-Industriemuseum Foto: Simon Leifeling
Die Maschinenhalle der Zeche Zollern in Dortmund mit ihrem berühmten Jugendstilportal gilt als Keimzelle der Industriekultur in Deutschland. © LWL-Industriemuseum / Martin Holtappels
Die Maschinenhalle der Zeche Zollern in Dortmund mit ihrem berühmten Jugendstilportal gilt als Keimzelle der Industriekultur in Deutschland. © LWL-Industriemuseum / Martin Holtappels
Das von Peter Behrens konzipierte Gebäude in Oberhausen ist heute das zentrale Sammlungsdepot des LVR-Industriemuseums und somit ein lebendiger Speicher der Vergangenheit. © LVR-Industriemuseum / Altobelli, Hans Starck
Das von Peter Behrens konzipierte Gebäude in Oberhausen ist heute das zentrale Sammlungsdepot des LVR-Industriemuseums und somit ein lebendiger Speicher der Vergangenheit. © LVR-Industriemuseum / Altobelli, Hans Starck

Oberhausen. / Dortmund. Mit dem vierwöchigen Medienkunstfestival "Futur 21 - kunst industrie kultur" nehmen die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) die aktuellen Zukunftsfragen des 21. Jahrhunderts an ihren 16 Industriemuseen in den Blick. Wie in Zukunft mit Energie umgehen? Wie mit den nötigen Ressourcen? Wie wird die Arbeitswelt künftig aussehen? Die Themen Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschritt stehen während des Festivals vom 5. März bis 2. April 2022 jeweils eine Woche an je vier Museen (siehe unten) im Mittelpunkt. Zu erleben sind digitale Kunstwerke, Licht- und Klanginstallationen, immersive Datenskulpturen und interaktive Augmented-Reality-Parcours.

Anfang November 2021 startete "Futur 21" mit einer Fachkonferenz zur Weiterentwicklung der Industriekultur und den Deutschlandpremieren der Installationen "subassemblies" des japanischen Künstlers Ryoichi Kurokawa und "WATERLICHT" des Niederländers Daan Roosegaarde in Dortmund und Oberhausen, die zusammen mehr als 5.000 Besucher:innen sahen. Im März 2022 erreicht das Festival mit 32 digital-künstlerischen Arbeiten nationaler und internationaler Künstler:innen, darunter bekannte Namen wie Refik Anadol, Mischa Kuball, Justine Emard und Joanie Lemercier, sowie von Newcomer:innen aus nordrhein-westfälischen Hochschulen seinen Höhepunkt.

Medienkunst an 16 Spielorten "Durch die geballte Energie beider Landschaftsverbände ist es uns gelungen, erstmalig an den 16 Industriemuseen ein Medienkunstprojekt auf die Beine zu stellen, das landesweit Strahlkraft entfalten soll", so Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. "Die an den ehemaligen Arbeitsorten der Industrie gezeigte digitale Kunst vereint historische Erinnerung mit künstlerischer Imagination. Die vorwiegend für die Orte entwickelten Werke sind von den Geschichten inspiriert, über die die ehemaligen Fabriken berichten. Deshalb ist Futur 21 nicht einfach ein weiteres Festival der Künste, das Industrie nur als Kulisse nutzt. Wir möchten mit dem Projekt neue Impulse geben, Industriekultur neu zu denken und unsere ureigenen Themen angesichts von Klimakrise und globalen Umweltveränderungen auf die Zukunft ausrichten. Die einstigen Fabriken noch einmal zu Orten des Wandels machen. Denn die Industriekultur braucht neue Perspektiven und Erzählungen, um gerade auch die jungen Menschen, unsere Besucher:innen von morgen, zu erreichen, die aktuell das Erbe der Industriegesellschaft kritisch hinterfragen".

"Sculpture Factory", "Soul Shift", "Singing Maschine", "Moon Bricks" oder "Loom" - die Bandbreite der künstlerischen Positionen, die alle Vergangenheit und Zukunft miteinander verbinden, ist vielfältig. Sie reicht von Fassadenprojektionen über Video-Installationen bis hin zu Mixed-Reality-Games und Audio-Walks. Ein Teil der Werke wird temporär im Rahmen der vier Festivalwochen präsentiert, ein weiterer Teil verbleibt dauerhaft in den Museumsstandorten und wird den Impuls von Futur 21 nachhaltig festigen.

Die digitale Kunst schafft emotionale und räumliche Erlebnisse, die sowohl zum Nachdenken als auch vor allem zum Mitmachen anregen. Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin sagt: "Bei vielen Angeboten setzen wir auf Mitmach-Kunst. Wir bieten Partizipation bei Gaming-Formaten, Zukunftslaboren und Augmented-Reality-Parcours an. So zum Beispiel auch bei der Installation 'Supraorganism' der französischen Künstlerin Justine Emard auf der Zeche Zollern, dem LWL-Industriemuseum in Dortmund. Durch die Bewegung der Besucher:innen erwacht ein künstlicher Organismus aus Glaskugeln zum Leben, und es entstehen immer neue Licht- und Klangsituationen. Besonders am Herzen liegen uns das Bildungsprogramm 'Malen mit Licht' und der Fotowettbewerb 'Light Painting', die das Festival seit November flankierend begleiten und einen sehr großen Zuspruch beim jungen wie auch einem älteren Publikum gefunden haben".

Viele Künstler:innen und Studierende der nordrhein-westfälischen Hochschulen haben in den vergangenen Monaten die historischen Fabriken besucht und sich mit den Orten auseinandergesetzt, da sie einen Großteil ihrer künstlerischen Werke für die Standorte eigens entwickelt haben. Clemens Walter, künstlerischer Leiter von Futur 21: "Das sind alles Orte mit einem starken Charakter. Manche riechen beispielsweise nach Holz, andere nach Maschinenöl, auch die Maschinen und ihre Präsentation vor Ort haben eine ganz besondere Aura und ihre eigene Ästhetik. Unsere Künstler und Künstlerinnen sind total beeindruckt, sie saugen die dortige Atmosphäre geradezu auf und nehmen Geschichte und Themen der Orte in ihre Arbeiten mit auf. Es ist die Symbiose von Vergangenheit und Zukunft, historischem Ort und virtueller Welt die Futur 21 so außergewöhnlich macht. Überdies freuen wir uns, dass wir für das Festival bekannte Künstlerinnen und Künstler, aber auch die jungen Kreativen von Hochschulen in NRW gewonnen haben".

Rund ums Festival Ein Begleitprogramm rund um Futur 21 findet an allen Museumsstandorten statt. Das Angebot reicht von Workshops zum Malen mit Licht, Filmabenden und Wissenschaftsshows über Vorführungen im Pop-up-Planetarium, Poetry- und Science-Slams, Lesungen und Kabarettabende bis hin zu Sound- und Tanzperformances und Artist-Talks. Für die Licht- und Videoinstallationen werden die Museen bei freiem Eintritt bis in den späten Abend geöffnet sein. Einen Überblick über alle Veranstaltungen gibt es im Internet unter http://www.futur21.de/termine.

Themenwochen auf einen Blick

FUTUR_Arbeit | 5. - 12. März 2022
Sculpture Factory und Soul Shift: Zinkfabrik Altenberg, Oberhausen
future_grid: Peter-Behrens-Bau, Oberhausen
Perpetuum Mobile u. AR-Parcours: Ziegelei Lage
LOOM u. LUCID: TextilWerk Bocholt

FUTUR_Energie | 12. - 19. März 2022
Maschinenklangwerk u. AR-Parcours Novum: Gesenkschmiede Hendrichs, Solingen
Data Sculpture u. Blast Furnace No. 2: Henrichshütte Hattingen
Positively Charged: Heartbeat, How to make an Ocean u. Shapeshifting Energy: Kraftwerk Ermen & Engels, Engelskirchen
Slow Violence u. Singing Machine: Zeche Hannover, Bochum

FUTUR_Ressourcen | 19. - 26. März 2022
Transparent Things u. Smart.ing Bodies & Architecture of Noise: Glashütte Gernheim, Petershagen
"Ruhe Bitte" u. AR-Parcours: St. Antony Hütte, Oberhausen
230 Millionen + 1 u. AR-Parcours: Tuchfabrik Müller, Euskirchen
Moon Bricks und AR-Parcours: Zeche Nachtigall, Witten

FUTUR_Fortschritt: 26. März - 2. April 2022
Wandel der Zeichen u. Papier-O-Mat: Papiermühle Alte Dombach, Bergisch Gladbach
PR(O) reGRESS u. Navigating through Time: Schiffshebewerk Henrichenburg
Pluriversum und Baumwollgeschichten: Textilfabrik Cromford, Ratingen
Supraorganism / The Birth of the Robots u. Sacred Grounds: Zeche Zollern, Dortmund

Pressekontakt

Birgit Ströter

LVR-Fachbereich Kommunikation Pressearbeit Kultur

0221 809-7711
birgit.stroeter@lvr.de

Frank Tafertshofer

Leiter LWL Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

0251 591-235
frank.tafertshofer@lwl.org

Anette Gantenberg

Leiterin Kommunikation LVR-Industriemuseum

0208 8579-124
Anette.gantenberg@lvr.de

Christiane Spänhoff

Leiterin Kommunikation LWL-Industriemuseum

0231-6961-127
christiane.spaenhoff@lwl.org